Geriatrische Gastroenterologie

Der demographische Trend zur lteren Gesellschaft wird sich fortsetzen und wird in absehbarer Zeit entscheidenden Einfluss auf die Medizinlandschaft haben. ltere Menschen leiden fter an allgemeinen Funktionseinschrnkungen, zu denen noch spezielle Strungen von Organsystemen kommen, der Gastrointestinaltrakt ist dabei hufig betroffen. Einige gastroenterologische Erkrankungen wie z. B. die Obstipation kommen im Alter hufiger vor, der geriatrische Gesichtspunkt tritt immer mehr in den Vordergrund. Aber auch die Komorbiditt (z. B. Herz, Niere) ist zu bercksichtigen. Weitere Einschrnkungen sind durch den Verlust der Sehkraft und des Hrvermgens sowie der zunehmenden Gebrechlichkeit mit Fallneigung und der Inkontinenz zu erwarten. Eine altersgerechte Ernhrung unter Bercksichtigung der vernderten Funktionen des Gastrointestinaltraktes ist notwendig. ltere Menschen sind vermehrt auf Medikamente angewiesen. Die medikamentse Therapie mehrerer Krankheitsentitten fhrt dabei hufig zu einer Polypharmazie mit entsprechenden Arzneimittelnebenwirkungen. Arzneimittelnebenwirkungen bei lteren Patienten manifestieren sich hufig als gastroenterologische Symptome. Hier sind z. B. Obstipation, Durchfall, Magengeschwre mit gastrointestinaler Blutung und Refluxsophagitis zu nennen. Bei lteren Patienten erfordern vielfltige interagierende medizinische Probleme also ein multidimensionales Management, das Gastroenterologen, Geriater, Ernhrungsmediziner aber auch Pharmakologen einschliet. Das physiologische Alter und der Funktionszustand des Patienten mssen mehr als das chronologische Alter bercksichtigt aber auch richtig eingeschtzt werden. Interdisziplinr mssen diagnostische und therapeutische Ablufe unter Bercksichtigung der Physiologie und Pathologie lterer gastroenterologischer Patienten angepasst und optimiert werden. Dazu zhlen z. B. auch endoskopische Untersuchungen. Die abgestimmte Zusammenarbeit von Krankenhausrzten und niedergelassenen Kollegen ist zur reibungslosen berleitung in die husliche Betreuung der Patienten erforderlich.